Morris

Der Fahrradhersteller William Richard Morris (der spätere Viscount Nuffield) gründete im Jahre 1913 die Morris Motor Company. Seine erste Automobilproduktionsstätte eröffnete er in Cowley/Oxfordshire und begann dort mit der Herstellung seines ersten Serienmodell «Bull Nosed Morris». In den 1920er Jahren hatte Morris bereits einen ausgezeichneten Ruf und konnte diesen in den 1930er und 1940er Jahren durch den Aufbau und Hinzukauf weiterer Produktionsstätten sowie die Einführung der effizienten Fliessbandfertigung weiter ausbauen. Die Marke wurde als Hersteller einfacher, aber zuverlässiger und preislich attraktiver Fahrzeuge zum Marktführer in Grossbritannien. 1923 übernahm Morris den bis dahin selbständigen Karosseriehersteller Hollick & Pratt in Coventry und machte ihn zur Grundlage einer eigenen Karosserieproduktion. Morris bot daraufhin verschiedene Baureihen mit werksseitigen Karosserien an. Nach 1924 wurden die Sportmodelle von Morris unter der neuen Marke MG (Morris Garage) vermarktet. Im Jahre 1938 entstand die Nuffield Organisation. Damals vereinte William Richard Morris die in seinem Besitz befindlichen Automobilhersteller Morris, Wolseley und MG mit der im selben Jahr von ihm erworbenen Firma Riley.
Wie viele englische Fahrzeughersteller war auch Morris während des Zweiten Weltkrieges im Flugzeugbau tätig. So wurden rund die Hälfte der über 7000 De Havilland DH.82 Tiger Moth-Doppeldecker bei Morris gebaut.
Einige Jahre nach der Vorstellung des erfolgreichsten Morris-Personenwagens, des Morris Minor im Jahre 1948, verschmolz die Firma 1952 mit ihrem bis dahin stärksten Konkurrenten Austin unter dem Dach der British Motor Corporation (BMC). Ab dann war Morris bloss noch eine Marke der BMC, die ihre weitgehend baugleichen Fahrzeugtypen unter verschiedenen Namen anbot. Die Marke Morris wurde bis in die frühen 1980er Jahre verwendet, zuletzt nur noch für den 1984 eingestellten Morris Ital.

Mehr dazu siehe Morris Minor – das erfolgreichste Morris-Modell